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Von Goethe, Katzenfutter und faulem Geschwätz

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wie wichtig es ist, Namen richtig zu schreiben, darüber habe ich mich schon ausgelassen; eine Variante ganz ohne Namen lesen Sie in den Findlingen. Wie Sie aufmerksam gewordene Menschen in interessierte verwandeln, verrät das Interest von AIDA. Was hat Goethe mit Katzenfutter zu tun? Soll man über die Wupper gehen sollte oder lieber nicht? Was rät die Bibel in Sachen Kommunikation? Fragen über Fragen und ein paar Antworten. Ich hatte Freude am Schreiben – Sie hoffentlich beim Lesen!

Basteltipps im Frühjahr: Pfleger basteln und Seeleute rauhen

Kürzlich erhielt ich eine automatisierte Mail. Wer die programmiert hatte, wollte wohl das Risiko falsch geschriebener Namen vermeiden; das Ganze las sich so: Frau, Sie hatten darum gebeten … also, auch wenn ich immer empfehle, Namen korrekt zu übernehmen – weglassen ist keine Alternative! Sehr schön und äußerst beruhigend fand ich die Zusammensetzung einer Naturkosmetik: da werden alle Pfleger im hauseigenen Labor gefertigt. Wenn Sie Pflegepersonal suchen, dann basteln Sie sich doch einfach selbst welches! Von Pflege war auch die Rede in der Gebrauchsanleitung für meine alte Wachsjacke. Die kam aus Irland und hatte laut Beschreibung früher die ehrenvolle Aufgabe, die „Seeleute vor dem Wind zu rauhen“. Hoffentlich fühlt sich das Kleidungsstück bei mir nicht unterfordert! Um ausschließlich Mitarbeiterinnen ging es in dem Inserat auf der Suche nach Zimmermädchen. Ich frage mich, ob es auch Zimmerjungen gibt. Oder heißen die dann Zimmermännchen?

Goethes Werther und Katzenfutter: wie Sie Ihre Ideen speichern

Eigentlich wollte ich Ihnen heute als Kreativtipp erzählen, was Sie gegen Schreibblockaden tun können. Doch dann erwischte ich mich selbst ohne Stift, Papier und Handy, wenn auch auf einer kurzen Laufrunde.

Bewegung löst Denksperren (einen erstes Werkzeug gegen Mir-fällt-nix-ein erhalten Sie heute also doch schon); klar, dass mir, fern der Schreib-Infrastruktur, alles Mögliche in den Sinn kommt. Dazu springen mir noch lustige oder bemerkenswerte Formulierungen oder Namen ins Auge; ebenso drängen sich ganz banale und notwendige Dinge wie Katzenfutter kaufen auf. Vielleicht kennen Sie, was dann passiert, von sich selbst: sobald Sie Ihre mentale Beute notieren wollen, ist sie weg, trotz Ihres guten Gedächtnisses und obwohl Sie vorhin noch dachten, boah, das vergesse ich bestimmt nicht!

Entlasten Sie Ihren Arbeitsspeicher, laden Sie Ihre Ideen, Einfälle und Posten für den Einkaufszettel auf einen Zettel oder Ihr Handy, und schon ist Platz für Neues. Entrümpeln tut dem Kopf so richtig gut! Und wenn Sie doch mal ohne Ausrüstung sind? Dann bauen Sie sich aus allem, was Sie behalten möchten, einen Satz (oder eine Geschichte, wenn sich Vieles ansammelt). Je absurder, desto besser! Als meine Kinder noch elterlichen Input beim Vokabeln lernen wünschten, habe ich mir auch verrückte Kombinationen ausgedacht. Das Lachen hat die Wörter hervorragend verankert, und Spaß hatten wir auch.

So trage ich manchmal Sätze nach Hause wie „Der junge Werther ruft Birgit an und geht Katzenfutter kaufen“ und stelle mir die Sache bildlich vor. Schade, der Werther im Schauspielhaus Essen ist restlos ausverkauft, doch mit meiner Freundin habe ich telefoniert, und unser Kater ist auch versorgt!

AIDA: Machen Sie Aufmerksame zu Interessenten

Herzlichen Glückwunsch – Sie haben es geschafft, mit Ihrer Überschrift zu fesseln. Deren Tonart, die so genannte tonality, bestimmt auch, wie es weitergeht: Wenn Sie beispielsweise Ihr Mailing wie einen Dialog aufgebaut und Ihre Headline entsprechend formuliert haben, dann greifen Sie das bitte auch im nächsten Abschnitt auf. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten den Werbebrief einer physiotherapeutischen Praxis, die Sie mit der Aussicht auf entspannende Massagen lockt. Wenn Ihnen schon ganz wohlig ist, nutzt der Text, wenn er gelungen ist, dieses Bild in Ihrem Kopf und entwirft mit zwei, drei passenden Sätzen – ein Mini-Storytelling –das gewünschte Szenario. Was passiert, wenn Sie nach der erfreulichen Erweckung Ihrer Aufmerksamkeit plötzlich etwas lesen wie „ich habe nach meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin die Praxis in den Räumlichkeiten …“.  Eine kalte Dusche! Interessieren Sie Ihre potenziellen Kunden und Kundinnen mit stimmigen Worten, dann wird der nächste Schritt, das Desire, ganz einfach.

Warum geht man „über die Wupper?“

Über die Wupper können Sie übrigens auch schweben, wie hier bei Schloss Burg (www.schlossburg.de). Die Redensart bedeutet jedenfalls nichts Gutes; Erklärungen reichen vom privaten oder geschäftlichen Konkurs – über die Wupper zum Amtsgericht – bis zu Gefängnis und Fahnenflucht. Virtuell und reell sehr sehenswert sind die Müngstener Brücke ganz in der Nähe von Schloss Burg (www.müngstener-brücke.de). Dort finden Sie spannende Erläuterungen und Bilder, die Lust aufs Bergische Land machen. Erforschen Sie doch einmal, ob das wegen seiner Steigungen so heißt! Davon gibt es jedenfalls reichlich.

Reden, was gut ist: aus dem Buch der Bücher

Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Segen bringe denen, die es hören (Epheser 4, 29).

Anfang April kommen zu Ihnen:

Die monatliche Lese, Kluges von Baudelaire und Hilfreiches gegen Schreibblockaden. Das AIDA-D wie Desire weckt Kundenwünsche, und einen Wunsch vieler Leser und Leserinnen erfülle ich gerne mit dem Beginn der Serie „Grammatik“.

Haben Sie einen schönen März!

Ihre Texterin Petra Große-Stoltenberg

 www.textwecker.de

©2014 Petra Große-Stoltenberg

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